Sonntag, 2.10.2016 – Familientag

Wir schreiben den 2.10.2016 und das heißt gleichzeitig auch – it’s my birthday! ?

Eigentlich war ein Ausflug zum Strand von Anna Maria Island geplant. Dieser wurde jedoch vor etwa zwei Wochen von der „Red Tide“ (Algenblüte) heimgesucht. Die „Red Tide“ führt dazu, dass sich Algen plötzlich und massenhaft vermehren. Diese Vermehrung führte zu einer großen Anzahl verendeter Fische und stellt zudem eine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar.

Aus diesem Grund wurde der Ausflug abgesagt und wir suchten nach einer Alternative. Die Schwierigkeit bestand dabei jedoch nicht darin eine Alternative zu finden, sondern vielmehr darin, sich für eine der zahlreichen verbleibenden Attraktionen zu entscheiden. Da die Aktivität für die Austauschschüler und auch deren Familien sein sollte, stellten wir relativ schnell fest, dass es keine einfache Aufgabe ist, etwas zu finden das für 100 Personen geeignet ist. Zudem kristallisierte sich immer mehr der Wunsch der deutschen wie auch der amerikanischen Austauschschüler heraus, einen Tag des Wochenendes zur freien Verfügung zu haben, sodass etwas mit der eigenen Familie unternommen werden konnte. Daher beschlossen wir letztendlich, den Tag zur freien Verfügung zu stellen.

Nun aber zu meinem eigentlichen Tagesablauf: Nachdem ich um 10 Uhr aufgewacht bin und alle Geburtstagswünsche aus Deutschland gelesen hatte, wobei mich einige davon aufgrund der Zeitverschiebung bereits am Tag zuvor erreicht hatten, ging ich in die Küche, um zusammen mit meiner Gastfamilie zu frühstücken. Auch wenn es in Amerika nicht üblich ist zu frühstücken, hat sich meine Gastfamilie mittlerweile daran gewöhnt, morgens mit mir zu frühstücken. Im Anschluss daran beschlossen meine Austauschschülerin und ich shoppen zu gehen.

Lakeside Village
Lakeside Village

Zunächst fuhren wir zu der Outdoor Shopping-Mall namens Lakeside Village. Dort gingen wir insbesondere in die Läden, die ich in Deutschland nicht habe wie z.B. Bath and Body Works oder Victoria’s Secret. Das Highlight dort war aber definitiv der Süßigkeiten Laden „Rocket Candy“. Dort konnte ich einige echt coole Süßigkeiten erstehen und danach verstand ich auch, weshalb dies einer der Lieblingsläden meiner Austauschschülerin ist.

Rocket Candy
Rocket Candy

Nachdem wir einige Dollar im Lakeside Village zurückgelassen und wir genug von der Hitze draußen hatten, fuhren wir in die Indoor Mall „Lakeland Square“. Dort trafen wir uns mit Nevruz und Ihrer amerikanischen Austauschschülerin, um uns zunächst einmal im Foodcourt zu stärken. Während bei meiner Austauschschülerin und mir die Wahl auf chinesisches Essen fiel, entschieden sich Nevruz und Ihre Austauschschülerin für Pizza. Zum Nachtisch gab es dann noch Brezeln mit Zimt von Auntie Anne’s. Gut gesättigt stürzten wir uns anschließend ins Einkaufsvergnügen. Mit der VISA Geschenkkarte, die ich von meiner Gastfamilie geschenkt bekommen hatte, shoppte es sich auch gleich viel besser.

Lakeland Square Mall
Lakeland Square Mall

Nachdem wir auch in der zweiten Mall einige Dollar zurückgelassen hatten, fuhren meine Austauschschülerin und ich zu Walmart, sodass ich einige amerikanische Süßigkeiten kaufen konnte. Das Problem war dabei jedoch, dass Amerika für deutsche Verhältnisse nur Familiengrößen hat, und somit verwarf ich den Plan, Süßigkeiten mit nach Hause zu nehmen. Natürlich habe ich mein Geld nicht nur in Junkfood investiert, sondern auch in sinnvolle Dinge wie z.B. in den 195 Eos (fuer die, die es nicht wissen: Es handelt sich um einen Lippenbalsam), falls die anderen 194-mal kaputt gehen sollten.?

Anschließend sind wir nach Hause gefahren, um die Einkäufe abzuladen und uns kurz umzuziehen. Auf der Fahrt nach Hause sah ich einen Aldi und fragte meine Austauschschülerin, ob sie dort regelmäßig einkaufen geht. Zur Antwort bekam ich zu meinem Verblüffen, dass sie nicht mal wisse, wer oder was Aldi überhaupt ist. Das werde ich, wenn sie nach Deutschland kommt definitiv ändern müssen.

Sakura
Sakura

Nachdem wir unsere Einkäufe abgeladen und uns umgezogen hatten, fuhren wir mit der ganzen Familie nach Sakura, einem japanischen Restaurant, in dem die Köche das Essen direkt am eigenen Tisch zubereiten. Ehe der Koch anfing die Hauptspeise vor unseren Augen zuzubereiten, gab es einige echt gute Sushi als Vorspeise. Während der Koch die Hauptspeise zubereitete, unterhielt er uns gleichzeitig blendend. Mal ließ er eine Zwiebel in Flammen aufgehen, mal warf er uns Zucchinistücke zu, die wir mit dem Mund fangen sollten, und mal warf er einfach nur die Fleisch Stücke durch die Luft. Nachdem wir das Essen probiert hatten, waren wir uns alle einig, dass nicht nur das Entertainment hervorragend war, sondern auch das Essen. Lediglich die Portionen waren mal wieder zu groß, sodass wir uns den Rest einpacken ließen. Zum Abschluss durfte natürlich auch ein Geburtstagsständchen nicht fehlen, zu dem ich zudem ein Eis inklusive brennender Wunderkerze serviert bekam. Nach diesem gelungenen Abschluss des Tages fuhren wir gut gesättigt nach Hause und fielen müde ins Bett. Das war definitiv ein Geburtstag, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Stella M. Goerz