Mittwoch, 28.09.2016 – Ein Tag voller Ausflüge

Mein Tag begann um 5 Uhr als der Wecker mich weckte. Mittlerweile habe ich mich schon auf das frühe Aufstehen gewöhnt und es fühlt sich mittlerweile sogar schon wie eine Morgenroutine an. Im Haus meiner Partnerin Victoria, mit der ich mich unglaublich gut verstehe, gibt es drei Badezimmer. Aus diesem Grund ist es glücklicherweise möglich, sich morgens ganz in Ruhe für die Schule fertig zu machen. Als ich an diesem Morgen die Treppe hinunterging, stand meine Gast-Mom bereits in der Küche und bereitete das Frühstück für uns vor. Es gab Spiegelei, Bacon und einen Käse-Stick. Sie ist eine sehr aufmerksame, liebevolle Person, dich mich und Greta (die ebenfalls in der Familie untergebracht ist) sehr herzlich aufgenommen hat und sich stets um unser Wohlsein sorgt.

Zur Schule fährt uns jeden Morgen Valory, die älteste Tochter der Familie. Die Fahrt von Lakeland nach Bartow dauert etwa 40min. Da wir unsere morgendlichen Meetings in Mrs. Scully’s Klassenzimmer immer um 6:40 starten, müssen wir das Haus spätestens um 6Uhr verlassen. Die Fahrt heute, war sehr lustig. Wir haben auf dem Weg Musik gehört und fröhlich mit gesungen. Vanessa, die Partnerin von Greta, kann wirklich gut singen!

Nach dem Meeting hatten wir Zeit, um an unserem Projekt weiterzuarbeiten. Heute sind wir wirklich weit gekommen. Gegen 7 Uhr, war der Pledge of Allegiance. Da wir uns im Media Center befunden haben, waren nicht sehr viele Amerikaner außer uns anwesend, dennoch haben auch wir uns zu der nächstgelegenen US Flagge gedreht und unseren Respekt erwiesen. Auch dies ist mittlerweile ein Teil unseres Alltags geworden. Dann folgt die übliche Durchsage. Bei dieser Durchsage lobt die Schulleiterin ihre Schüler und bedankt sich für die gute Mitarbeit. Außerdem spricht Sie auch noch einmal die Sicherheitsvorkehrungen an, damit auch alle informiert und sicher in den Tag starten. Im Media Center haben wir netterweise personalisierte Computerzugänge und sogar Laptops für unsere Projektarbeit zu Verfügung bekommen, die wir  sehr gut für unsere Arbeit einsetzen konnten. Wir haben uns wirklich sehr darüber gefreut.

Bartow Police DepartmentNach der Projektarbeit ging es auch schon bald zum etwa 1 km entfernten Bartow Police Department. Dort wurden wir bereits sehr gespannt erwartet. Uns standen zwei Police Officer zu Verfügung, die während der Führung gerne Fragen beantworteten und uns einen Einblick in ihr Präsidium gegeben haben. Uns wurden sogar zwei Einzelhaftzellen gezeigt. Die Zellen sind sehr klein und ungemütlich. Es ist dort sehr dunkel und die Zellen verfügen über keine Fenster. Nur eine kleine Toilette, ein Waschbecken und ein Bett befinden sich dort. Als wir ankamen waren beide Zellen frei. Bei der Bartow Police durften wir aus Sicherheitsgründen leider keine Fotos machen. Nach der Führung durch das Gebäude sind wir auf das Gelände gegangen um einen weiteren Polizeibeamten und seinen Polizeihund Flash kennenzulernen. Flash ist ein deutscher Schäferhund. Lustigerweise führt dieser nur deutsche Befehle aus, daher kennen die Polizisten das ein oder andere deutsche Wort. Flash hat sofort auf die Kommandos ‘Sitz’ und ‘Bleib’ gehört. Für uns war es sehr amüsant, den Polizisten diese deutschen Wörter sagen zu hören. Nachdem wir Flash etwas näher kennengelernt hatten, durften wir ihn auch streicheln. Doch schnell haben wir gemerkt, dass der nett aussehende Flash nicht ohne Grund ein ausgebildeter Polizeihund ist. Bei einer Trainingssituation band sich der Polizist ein Polster um seinen Arm und ließ sich von Flash beißen. Für uns als Außenstehende war es sehr interessant, einen richtigen Polizeihund bei seiner Arbeit zu beobachten. Danach sind wir weiter zu den Streifenwagen gegangen. Die Officer haben weitere Fragen beantwortet und anschließend noch ein Gruppenfoto mit uns gemacht. Dann zeigten sie uns den Weg zum etwa zwei Minuten entfernten Bartow Fire Department.

Bartow Fire Department

Beim Bartow Fire Department wurden wir sehr herzlich vom Feuerwehrmann Mike Hancock aufgenommen. Er hat sich sehr über unseren Besuch gefreut und konnte es nicht abwarten, uns sein zweites Zuhause zu zeigen. Anders als beim Polizeipräsidium haben wir bei Herrn Hancock einen Einblick in sein privates Leben bezüglich der Folgen seiner Berufswahl bekommen. Er verbringt bis zu 24h und manchmal sogar auch mehrere Tage im Department, ohne zu wissen wann er wieder nach Hause kann. Es ist ihm eine Ehre für Menschen da zu sein und ihnen in Notfällen zu helfen. Als er uns Geschichten von älteren Einsätzen berichtete, kamen ihm die Tränen. Er erzählte uns von einem Fall, wo ein Kind vor seinen Augen starb und die Feuerwehr nicht die Mittel hatte, um diesem zu helfen. Fire Department - Group pictureDanach ging die Besichtigung weiter. Er zeigte uns sein Dienstzimmer und erklärte uns die Schichtaufteilung in seinem Department. Danach rutschte er sogar die goldene Feuerwehrstange herunter und erzeugte sehr viel Begeisterung in unserer 23-köpfigen-Gruppe. Dann schauten wir uns noch einen Einsatzwagen an und durften sogar einsteigen. Zum Abschluss haben wir noch ein Erinnerungsfoto mit dem nettesten Feuerwehrmann aller Zeiten gemacht. Er hat uns zum Abschied allen, das auf dem Foto abgebildete Abzeichen, geschenkt.

Nach den ersten beiden Ausflügen war es schon Zeit fürs Essen. Wir sind zum nahegelegenen Pizza Palace gegangen. Die Pizza Stücke waren sehr groß und lecker!

museumDas Polk County Museum befindet sich gleich gegenüber dem Pizza Palace. Dort erwartete uns Jayme Jamison, die uns durch das Gebäude führte. Sie gab uns einen kurzen Einblick in die Geschichte von Florida. Der interessanteste Moment war im Court Room. Dort durften wir uns im originalen Gerichtsraum setzen und haben ein Szenario nachgespielt. Jeder in der Gruppe hat eine Rolle übernommen. So konnten wir uns einen Gerichtsprozess in den 1930er Jahren besser vorstellen. Die Führung war insgesamt sehr lehrreich und informativ. Vorallem war es interessant zu sehen, wie sich Florida eigentlich zu dem, was wir während unseres Austausches kennenlernen, entwickelt hat.

Gegen 14 Uhr trafen wir wieder in der Bartow High School ein und wurden von unseren Partnern abgeholt. Vanessa hatte heute Schwimmtraining, somit habe ich die Zeit mit Victoria in der Stadtbücherei verbracht. Dort kenne ich mich mittlerweile etwas besser aus und ich konnte die Zeit sehr gut dazu nutzen, um an meinen Schulaufgaben weiter zu arbeiten. Nach dem Schwimmtraining fuhren wir zu Taco Bell und Greta und ich konnte dort unsere ersten Burritos probieren und ich muss sagen, sie waren wirklich sehr lecker!

Das war’s von mir. Ich freu mich schon sehr auf die kommenden Tage!

Annika Jeyasingam