Mittwoch, 5.10.2016 – Early Release Day – ein kurzer Schultag

Wie jeden moregen riss mich auch am heutigen Tag der Wecker um 5:00 Uhr aus dem Tiefschlaf. Nach der Morgenroutine und einem kurzen gemeinsamen Fruehstueck mit dem Austauschpartner (wie immer Muesli) ging es um 6:15 ins Auto fuer die dreissigminuetige Fahrt zur Bartow High School.

Um 6:40 fand dann das Treffen mit den deutschen und amerikanischen Schuelern sowie den jeweiligen Lehrern statt, bei dem wichtige Dinge fuer den Tagesablauf besprochen werden. Heute sollten wir unsere Austauschpartner den Tag ueber begleiten. Nur fuer unsere Gruppe stand in der letzten Stunde ein Besuch in Mr. Giles Tischlerei-Klasse an.

Zu Beginn des Schultages stand bei meinem Austauschpartner Chemie auf dem Stundenplan. Auffaellig war hier, dass der Kurs lediglich aus 8 Leuten besteht, sodass eine gute Arbeitsathmosphaere herrscht. Ausserdem habe ich dort einige Frageboegen zum Thema Vorurteile gegenueber Amerikanern verteilt, um unser Projekt weiter vorwaerts zu bringen. Am Anfang dieser Stunde bekamen die Schueler die Moeglichkeit, ihre eigenen Tests zu korrigieren um einen Teil der verlorenen Punkte zurueck zu bekommen. Den Rest der Stunde wurden Aufgaben zum aktuellen Thema bearbeitet, die dann anschliessend an der Tafel besprochen wurden.

Die zweite Stunde verbrachte unsere Gruppe dann in der Bibliothek, um die Auswertung der Frageboegen in Angriff zu nehmen.

Nach der, wegen des Early-Release Day, sehr fruehen Mittagspause ging es dann zum Geschichtsunterricht. Damit die deutschen Schueler sich nicht langweilen bzw. die amerikanischen Schueler nicht von der Arbeit abhalten wurden uns Zeitungsmagazine aus den Neunzigern zur Verfuegung gestellt. Es war fuer uns interessant zu sehen was die amerikanischen Medien zu der Zeit beschaeftigt hatte.

Wie zuvor genannt sind wir in der letzten Stunde in der Projektgruppe zum Unterricht von Mr. Giles gegangen, welcher sich mit dem Werkstoff Holz beschaeftigt. Uns wurde der “Klassenraum” gezeigt, welcher im Grunde wie eine kleine Werkstatt aufgebaut ist. Da fuer diese Art des Unterrichts kaum Geld zur Verfuegung gestellt wird, werden die Maschinen aus Spenden finanziert und die Arbeitstische und Stuehle selbst gebaut. Das Projekt dieses Kurses ist es, aus Brettern einen thronartigen Stuhl zu bauen.

Mir, der sehr an der Bearbeitung von Holz interessiert ist und im Rahmen des Schulpraktikums fuer einige Wochen in einer Schreinerei gearbeitet hat, hat diese Form des Unterrichts sehr gut gefallen. Gegen Ende der Stunde hat die Zeit leider nicht mehr ganz gereicht um selbst die Stichsaege zu benutzen und sich ein selbstgemaches Souvenir zu basteln.

Nach dem kurzen Schultag hatten wir nahezu den ganzen Nachmittag fuer uns. Daher haben wir uns mit einigen Leuten zum Mittagessen und Kino verabredet. Bei dem von uns besuchten Fim handelt es sich um “Magnificent 7”, einem typischen Wild-West Film mit viel Geballer und Spannung. Anschliessend haben wir Jungs die nahegelegene Mall besichtigt, waehrend sich die Maedchen mit Kleidung und Schuhen eindeckten.

Als wir dann nach einem langen Tag nach Hause gefahren sind, habe wir den Abend mit einem guten indischen Dinner ausklingen lassen. Waehrenddessen erreichte uns dann die Nachricht, dass die Schule die naechsten zwei Tage aufgrund eines herannahenden Hurricanes ausfiel. Da kam natuerlich Freude auf. Hurricane hin oder her. Wenn man weiss, dass man am naechsten Tag ausschlafen kann, schlaeft es sich immer noch am besten!

Luc Lenz